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one week facebookfree – tag 5

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War ich letzte Woche Sonntag, der Tag an dem ich abends beschloss das social network für eine ganze Woche auszulassen, noch an einem Punkt, an dem ich mindestens dreimal täglich per App oder am Pc die Startseite checkte und aller zwei Tage meinen eigenen Status, Bild etc änderte bzw postete, bin ich heute, fünf Tage später völlig relaxed und nicht auf dem Grad eines Entzuges den ich mir vorgestellt hatte.

Ich konnte mir kaum ausmalen, wie es ist nicht mitzubekommen, wie es meinen Freunden und online-Bekannten so geht.  Wer wo im Urlaub ist, mit wem feiern geht, welches neue feature gekauft hat oder wessen Beziehung beendet ist, welche Liebelei neu begonnen hat, wer wann gepupst hat und welche Veranstaltungen  wo und wann anliegen. Das alles und voel mehr erfuhr man, ob man es wissen wollte oder nicht. Und irgendwie wollte man es ja wissen, auch wenn man es nicht wissen wollte – naja, weiß man dann ja immer erst im Nachhinein. Erstmal lesen, scrollen, klicken. Ich kann mir mein Auswahlkriterium ja zum Glück in den Privatsphäreneinstellungen selbst zusammenbasteln.

Dennoch, MUSS ich wissen was bei anderen so läuft? Die Antwort ist ganz klar: JEIN.

Ich habe von Dingen erfahren, die mein Leben bereichert habe, Freunde gefunden, die ich nicht mehr missen will, alte Bekanntschaften wiedergefunden, die ich so nie wieder gesehen hätte, berufliche Kontakte geknüpft, mich weitergebildet, mich inspirieren lassen, ich habe dazugelernt und andere vernetzt, und auch ich habe Menschen bereichert, sie zum Lachen oder Nachdenken gebracht. Positive Aspekte die sich nicht leugnen lassen.

Kehrseite: Abhängigkeit.

Und diese galt es zu unterbrechen.

In den letzten fünf Tagen habe ich einmal ausversehen auf die App auf dem Handy getippt, sie aber noch ehe ich etwas sah wieder geschlossen. Ich habe gemerkt, dass ich in Momenten der Langeweile immer wieder das Bedürfnis hatte dort nachzusehen. Zu gucken was andere machen oder selbst ein Foto oder ein Zitat zu posten, um in Folge dessen, dann die „Likes“ zu zählen und mich darüber zu freuen (mein Ernst???) Oh man, da merkt man es ja selbst schon – klingt irgendwie sinnbefreit. Ist es auch. Es ist zeitfüllend. Allerdings auf meist stupide Weise. (die oben genannten positiven Aspekte vs Schwachsinn halten sich nämlich im Verhältnis 20 zu 80, wenn nicht sogar gravierender.)

In diesen langweiligen Momenten wußte ich nichts mit mir anzufangen, daher der Wunsch ins Netz zu gehen. Wie wäre es denn aber damit: ins Netz zu gehen, um eine tolle Aktivität für´s Wochenende rauszusuchen, etwas zu lernen, ein gutes Buch zu bestellen oder wenn man schon eins hat, dieses einfach mal aufzuschlagen und etwas zu lesen. Wie wäre es stattdessen mit Freunden rauszugehen oder mit den Kids zu spielen, mit ihnen zu reden oder darüber nachzudenken womit man seine Lebenszeit sinnvoll füllen kann!?!?

Hat heutzutage noch jemand ein Hobby, wißt ihr noch was das ist? Hat man die Zeit dafür nicht oder nimmt man sie sich nur nicht?

Ich möchte behaupten, dass 90% der Netzsüchtigen nicht mal wissen was sie gut können, was sie gern würden, was sie wollen und was sie glücklich machen würde.

Fazit des Tages: finde heraus was dich beflügelt, tu´ was du schon immer machen wolltest.

TIME IS NOW!

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