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der achtfache Pfad/ Brief eines Freundes vs meine Antwort 

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der achtfache Pfad/ Brief eines Freundes vs meine Antwort 

Vorwort: 

Ich spreche nicht von Liebe

Wenn ich von Liebe sprechen will dann spreche ich auch davon

Antwort: 

Ich vermute du hältst an dem achtfachen Pfad fest weil er dir die Erlaubnis oder die Absolution gibt, nicht(s) mehr tun oder besser, nichts mehr fühlen zu müssen. 

Wenn du so sehr daran glaubst, warum bekommt dein Auto dann einen neuen Grill/ coole Felgen und du immer mehr Tattoos?

Das sind Wünsche die aus dem Verlangen, deiner beschriebenen Gier herrühren. Es sind Luxusgüter, gemessen an den eigentlichen Bedürfnissen eines Menschen. (Für mich, ohne Beachtung dieses Zitats sind es einfach nur Wünsche des Herzens):)

Der Buddhismus allerdings ist sehr streng und er sieht den Körper als heiligen Tempel an. Ihn zu beschädigen gilt ungemein als Fehlverhalten. Tattoos sind somit tabu. Rauchen auch. 

Deine Mutter bekommt sicher mal Blumen von dir. In dem Moment da sie in ihrem Stängel gekürzt werden oder aus der Erde gerissen, sind sie dem Tod geweiht. Leben wird zerstört. Keine Frohlockung für einen Buddhisten. So eine Notlüge, wenn man mal zu spät nach Hause kommt. Kennt jeder, aber: Määäp. 

Ein No-go im Buddhismus. 

Du siehst man nimmt sich immer nur der Textpassagen seines Glaubens an, die einem selbst Genugtuung, Zuspruch, eine Entschuldigung oder Absolution erteilen. Alle anderen Wegweiser ignoriert man und hofft „Gott“ sieht gerade nicht hin. Und gelegentlich stolpert man über die Wahrheit aber geht weiter als wäre nichts geschehen. 

Der Christ befolgt vielleicht die ersten 5 Gebote aber missachtet die letzten 5, der Muslime lauscht seinem Prediger aber nicht mehr seinem Herrn Mohamed und der Katholik denkt sich: Gott meinte mit „Liebe deinen Nächsten“ sicher auch den kleinen fünfjährigen Messdiener. 

Und dennoch: alle erhoffen sich ihr eigenes Nirwana, Vergebung, den Himmel o.ä. 

So auch du, wie mir scheint. 

Nur gilt streng genommen, im Glauben, kein fifty/ fifty Deal.

Ganz oder gar nicht, heißt die Devise.

Die Spiritualität hingegen gibt dir Raum aus allen Religionen oder aus jedem Glauben, jeder Weltanschauung oder Politik nur das liebenswerte und essentielle herauszunehmen, welches deiner ganz eigenen Wahrheit am nächsten kommt. Deinem Herzen.

Für mich ist das nur: leben. 

Ganz einfach. 

Denn dafür ist das Leben da. (Er)leben ist wunderbar, sonst wäre ich nichts als eine leere Hülle, die sich durch die Pläne anderer hin und her schupsen ließe.

Ich möchte niemandem (mehr) absichtlich weh tun, weniger lügen, oder stehlen. Höflicher sein, mehr Gutes in die Welt bringen und mehr davon bewirken oder in anderen erwecken. Aber ich erwarte dafür keine Gegenleistung, wie die Erlösung oder den Weltfrieden. 

Ich erhoffe es mir nur und während ich das tue genieße ich was Gott mir auf dieser Welt geschenkt hat. Den Himmel, das Meer, die Natur allgemein, Bücher und gute Musik, gutes Essen – nachhaltig, damit meine Nachfahren auch noch etwas von dieser wunderbaren Welt haben. 

Warum (ge)brauchst du aber eine Rezitation des Buddhismus die dich lethargisch werden lässt? Die dich erlösen soll von jeglicher Selbstverantwortung oder Selbstverwirklichung? Hast du keine Lust mehr zu leben? 

Du hattest doch bisher immer Wünsche und Pläne? Wo sind die hin? 

Lässt dich diese Textpassage. die Dinge die dir passieren besser aushalten? Kannst du so besser ertragen, was schwer zu ertragen ist? Oder was ist es, ..was hält dich so fest an dieser Auslegung? Und damit fern von deinen Wünschen, vom Leben, so wie du es dir vllt als Kind einmal ausgemalt hast. 

Das frage ich mich. 

Ich will dir deine Ansicht und deinen achtfachen Pfad nicht nehmen. Er hat dir in einer schweren Zeit sehr geholfen. 

Ich weiß, meine Meinung ist weder Religion noch ist sie in Stein gemeißelt. Auch ich lerne jeden Tag und werde wohl bis ans Ende meines Lebens nicht damit aufhören. Ich möchte dich also nicht dazu überreden, deine Ideale über Bord zu werfen, ganz im Gegenteil sogar. Nur sind es wirklich deine Vorstellungen?

Ich sehe so viel mehr in dir.

Ich sehe wie in dir noch eine Flamme brennt und sehe dabei zu wie du selbst versuchst sie klein zu halten, damit in dir kein Flächenbrand entfacht. 

Früher hast du gebrannt für deine Ideen und deren Verwirklichung. Heute begräbst du deine Wünsche  und siehst zu wie noch der letzte Sargnagel in dein Herz gestoßen wird. 

Worauf hoffst du? Dass sie sich früher oder später wie von selbst erfüllen? 

Was ist, wenn es kein später gibt? 

Wir leben viel zu oft so, als hätten wir noch ein zweites Leben im Koffer. Später später … das kann mitunter „zu“ spät sein, dann wird’s ein „nie“.

Dann stehst du an der Schwelle und denkst: „ach, … hätte, … würde, … könnte ich doch..noch..“

Dein Rückblick wird ein Konjunktiv sein. 

Willst du das ? 

Ich sehe in dir Mut und unendliche Schöpferkraft, ich sehe Liebe im Überfluss und ein Gespür für das Leben und die Schönheit in dir, einen jungen Mann der verspielt ist und fröhlich wie ein Kind, voller Lebensfreude und Abenteuerlust, aber äußerlich sehe ich einen Mann der alt und erschöpft wirkt, müde und traurig, der aussieht als hätte er aufgegeben, sich selbst soviel wert zu sein, dass er seine Träume nicht mehr verwirklicht. 

Was ist mit dir geschehen?

Vielleicht denkst und verdrängst du was ich sage, weil du dir von mir nichts sagen lassen willst, vielleicht tut es aber auch weh oder du schüttelst nur verwundert den Kopf aber vielleicht, …vielleicht sind wir uns auch in diesem Leben wieder begegnet, so grundverschieden und doch so vertraut ähnlich, gleich, grenzenlos verbunden, wie Eins, 

… 

damit du mir Wurzeln und ich dir Flügel geben kann.

Antwort, reply

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Antwort, reply

Ein Freund schrieb mir vor ein paar Tagen in einem längeren Text: „Es war wie es war. Es ist wie es ist. ..und es kommt wie es kommt“ jede dieser Phrasen angeheftet an einen seiner Sätze.

Unerträglich die Vorstellung, jegliche mir gegebene Verantwortung abzugeben und auf meine eigene Schöpferkraft verzichten zu müssen, um mich als williges Opfer „dem Schicksal“ hinzugeben.

„In die Zukunft sehen kann man am besten, wenn man sie selbst gestaltet.“

Meine (ungesendete) Antwort an ihn:
Du solltest brennen, .. brennen für das was du liebst. Lichterloh vor Leidenschaft, für das was du willst und was dich glücklich macht.

Du solltest Wünsche haben, soviel dein Herz nur tragen kann und Träume, doppelt soviel als die Realität zerstören kann.

Du solltest Ziele haben, die geben dir Kraft und Sinn. Für die es sich lohnt zu kämpfen, das weckt deine Hingabe und nährt deinen Mut, das lässt dich fühlen und wach sein.

Du solltest Sehnsüchte haben, vor Emotionen überkochen. Verlangen spüren und stillen können.

Höher, schneller, weiter.

Du solltest Fernweh entwickeln und Heimweh bekommen.

Du solltest Liebe leben, in vollem Maße, sie sollte den größten Teil von dir ausmachen, dich wachsen lassen, besser werden lassen, dich stützen und anfeuern, dich hochheben bis du die Wolken berühren kannst. Sie sollte dir die Luft zum atmen geben und dir den Atem rauben. Niemals sollte sie nur eine Alternative sein. Sie muss ganz und gar sein. Dir Courage geben und Mut, die Liebe sollte deine Tränen trocknen und in dir Feuer entzünden.

Du solltest Stärke haben, für jedes „Ja“ und jedes „Nein“, für jedes „Du“ und jedes „Wir“.

Du solltest achtsam sein und ganz kleine Dinge ganz groß sehen.

Du solltest Du sein (können und dürfen). Neugierig sein, immer auf der Suche nach deinem inneren Kern. Immer in deiner Mitte und dich mit reichlich Licht und Frieden fühlen.
Bis du scheinst und leuchtest, für dich und für andere.

Im Moment deines Todes solltest du frei sein von Wünschen, von Verlangen, Gier, Neid und Reue.

Zuvor aber, bist du allein verantwortlich für dein Leben, dein Lieben und dein Glück.

Gib diese Macht nicht an andere ab und gib dich nicht als Opfer deinem Schicksal hin.
Du allein bestimmst und gibst deinem Leben einen Sinn.

Wichtig ist zwar die Dinge hinzunehmen, die man nicht ändern kann, aber viel wichtiger als das ist es doch, die Dinge zu verändern die in unserer Macht stehen.

Dein Leben sollte nicht nach Mittelmaß anfühlen, sondern stets herausragend, extraordinär, grossartig, lebendig und echt sein.

„burn baby burn, for what you love and live life for the fullest.“